Cushing-Syndrom

Cushing-Syndrom

Hast du den Verdacht, dass dein Hund am Cushing-Syndrom leidet? In unserem Artikel findest du viele nützliche Informationen über die Krankheit und wie du deinem Hund helfen kannst.

Was ist das Cushing-Syndrom beim Hund?

Leidet dein Hund am Cushing-Syndrom (auch Hyperadrenokortizismus), so produziert er übermäßig viel Kortisol – ein wichtiges Hormon zur Stoffwechselregulierung. Das Cushing-Syndrom wurde von dem amerikanischen Neurologen William Cushing (1869–1939) erstmalig beschrieben.

Kortisol ist für die Regulierung des Fett-, Protein- und Kohlenhydratstoffwechsels verantwortlich und setzt sich vor allem dann frei, wenn sich der Hund in einer Stresssituation befindet. Gebildet wird das Hormon in den Nebennieren des Vierbeiners. Ob und wie viel Kortisol produziert und ausgeschüttet wird, steuert das Hormon ACTH (Adrenocorticotropes Hormon), das als kleine Drüse an der Basis des Gehirns sitzt.

Die Kortisolkonzentration im Blut des Hundes ist im Allgemeinen nie konstant, sondern schwankt – je nachdem, ob das Tier einer Stresssituation (z. B. durch Angst, Gefahr oder Krankheit) ausgesetzt ist oder nicht.

Während bei einem gesunden Hund die Regulierung der Kortisolkonzentration zügig verläuft (sich also während einer Stresssituation schnell erhöht und danach schnell sinkt), besteht bei einem Hund mit Cushing-Syndrom eine übermäßige Produktion von Kortisol über Wochen oder gar Monate.

Schuld daran ist ein gutartiger Tumor im Körper des Hundes, der oft am Gehirn bei der Hypophyse oder selten in den Nebennieren sitzt. Dieser Tumor stimuliert das ACTH Hormon in so hohem Maße, dass dieses wiederum übermäßig viel Kortisol produziert.

Betroffen vom Cushing-Syndrom sind vor allem kleine Hunderassen sowie Hunde fortgeschrittenen Alters.

Was sind auffällige Symptone?

Auffällige Cushing-Syndrom Symptome sind vor allem Haarausfall, Hautkrankheiten (pergamentartige Haut), ein dicker Bauch, häufiges Wasserlassen und Hecheln sowie Heißhungerattacken, ein großes Trinkbedürfnis und Verhaltensänderungen.

Speziell bei älteren Hunden werden diese Symptome leider häufig mit dem normalen Alterungsprozess verwechselt. Umso wichtiger ist es, dass du das Verhalten deines Vierbeiners genau beobachtest und dem Tierarzt jede Veränderung im Wesen oder Aussehen des Hundes mitteilst.

Nicht jeder Hund weist alle Cushing-Syndrom Symptome gleichzeitig auf. Kommt dir etwas an deinem Hund komisch vor oder zeigt er auch nur einige der Symptome, solltest du einen Termin bei einem Veterinärmediziner vereinbaren, um den Hund auf das Cushing-Syndrom zu untersuchen.

Die Untersuchung bzw. Diagnose des Cushing-Syndroms erfolgt mittels mehrerer Bluttests. Diese Tests werden jedoch erst durchgeführt, wenn der Tierarzt oder die Tierärztin das Cushing-Syndrom bei deinem Hund vermutet, etwa durch das Abtasten des Bauches oder anhand deiner Beschreibungen des Hundeverhaltens.

Manchmal ist die Diagnose jedoch schwierig, da vor allem zu Beginn der Erkrankung kleine psychische oder physische Auffälligkeiten übersehen werden können oder dem Alterungsprozess zugeschrieben werden.

Besteht der Verdacht des Cushing-Syndroms beim Hund, verhelfen die anschließend durchgeführten Bluttests zur Bestätigung oder Widerlegung der Hormonerkrankung. Bei den Tests wird zunächst die Kortisolkonzentration im Blut bestimmt. Da der Kortisolwert eines am Cushing-Syndrom erkrankten Hundes jedoch ebenso schwanken kann, wie bei einem gesunden Hund, sind weitere Tests erforderlich, um eine eindeutige und aussagekräftige Diagnose zu fällen. So kann zudem ein ACTH-Stimulationstest, ein niedrig dosierter Dexamethason-Suppressionstest oder beide Tests zusammen durchgeführt werden.

Beim ACTH-Stimulationstest wird dem Hund eine Synthetik-Variante des ACTH Hormons verabreicht und jeweils vor und nach der Verabreichung Blut abgenommen. So kann der Tierarzt feststellen, ob das ACTH Hormon eine unbedenkliche Menge an Kortisol produziert oder nicht.

Auch beim Dexamethason-Suppressionstest erfolgt die Gabe einer synthetischen Substanz. Dem Hund wird eine kleine Menge Dexamethason (synthetisches Cortisol-Derivat) verabreicht. Bei einem gesunden Hund wird die Kortisolkonzentration nach Verabreichung dieser Substanz deutlich sinken, wohingegen ein Hund mit Cushing-Syndrom die erhöhte Kortisolproduktion beibehält.

Die Untersuchung des Hundes auf das Cushing-Syndrom bedarf zumeist einen mehrstündigen Aufenthalt beim Tierarzt, da dieser in der Regel mehrere Tests, gegebenenfalls wiederholend, durchführt. Diese Zeit sollte investiert werden, um eindeutig festzustellen, ob das Cushing-Syndrom beim Hund vorhanden ist oder nicht.

Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Hundes mit Cushing-Syndrom?

Zwar führt das Cushing-Syndrom beim Hund nur selten zum Tod, vermindert jedoch bei unzureichender Behandlung dessen Lebensqualität in hohem Maße und begünstigt zudem die Entwicklung weiterer ernsthafter Erkrankungen (z. B. Diabetes mellitus, Blutgerinnsel im Lungenbereich sowie Infektionen und Entzündungen der Nieren, des Harntraktes oder der Bauchspeicheldrüse).

Eine medizinische Unterstützung und tierärztliche Behandlung ist demnach bei einem Cushing-Syndrom erforderlich. So wird dafür gesorgt, dass sich dein Vierbeiner sich wohler fühlt und ein gravierender Krankheitszustand ausbleibt.

Die Lebenserwartung eines Hundes mit Cushing-Syndrom ist übrigens erfreulicherweise bei guter und erfolgreicher Behandlung sowie regelmäßiger Kontrolle mit der eines gesunden Hundes vergleichbar.

Wie läuft die Behandlung von Cushing-Syndrom ab?

Die Hormonerkrankung ist leider nicht heilbar, mit einer professionellen und gewissenhaften Cushing-Syndrom Behandlung jedoch gut kontrollierbar. Dem Hund wird nach Feststellung der Erkrankung kontinuierlich ein Medikament in Form von Kapseln verabreicht.

In Deutschland ist bisher zwar nur ein einziges Medikament für die Cushing-Syndrom Behandlung zugelassen, schlägt jedoch in den meisten Fällen gut an und genügt demnach. Das Medikament sorgt für die Hemmung der Kortisolproduktion in den Nebennieren, sodass der Stoffwechsel im Gleichgewicht bleibt.

Der Tierarzt informiert dich genau darüber, wie das Medikament zu verabreichen ist. In den meisten Fällen wird es morgens unter das Futter gemischt.

Das Wichtigste bei der Behandlung eines am Cushing-Syndrom erkrankten Hundes ist neben der verantwortungsbewussten Gabe des Medikaments auch der regelmäßige Gang zum Tierarzt. So kann der Gesundheitszustand des Hundes überwacht und stabilisiert werden.

Der Tierarzt entscheidet nach jeder Untersuchung, ob die Medikamentendosis beibehalten oder gesenkt bzw. erhöht wird. Die Dosis hängt vor allem vom Körpergewicht ab. Der erste Kontrolltermin nach Beginn der medikamentösen Therapie sollte binnen der nächsten 2 Wochen vereinbart werden, um zu überprüfen, ob dem Hund das Medikament bekommt.

Nach einiger Zeit der Therapie verbessern sich in den meisten Fällen die Cushing-Syndrom Symptome deutlich. Beobachtet wird vor allem, dass bereits wenige Wochen nach Beginn der Medikamentenverabreichung der übermäßige Durst sowie das vermehrte Hecheln zurückgehen.

Einige andere Symptome, wie etwa die Auffälligkeiten von Fell und Haut, benötigen hingegen einige Monate Behandlung, bis eine Besserung eintritt.

Um eine fehlerfreie Gabe des Medikaments zu gewährleisten, ist das Führen eines Behandlungsplans vorteilhaft. In diesem können tabellarisch alle anstehenden Kontrolltermine und Notizen aber auch Beginn und Verlauf der Medikamententherapie eingetragen werden.

Dieser Plan hilft dir als Hundehalter nicht den Überblick zu verlieren und bietet auch für den Tierarzt im Rahmen der Kontrolluntersuchungen eine wichtige Unterstützung.

Als gewissenhafter Hundehalter solltest du trotz eintretender Besserung der Cushing-Syndrom Symptome dennoch immer wieder kontinuierliche Kontrolltermine beim Tierarzt vereinbaren. Empfohlen wird der Gesundheitscheck alle 3 Monate.

Welche Kosten entstehen beim Cushing-Syndrom?

Um die Cushing-Syndrom Symptome des Hundes bestmöglich zu mindern, ist eine lebenslange medikamentöse Behandlung erforderlich. Das bringt – ebenso wie die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen und Bluttests beim Tierarzt – natürlich einige Kosten mit sich. Dessen solltest du dir bei einem Hund mit Cushing-Syndrom bewusst sein.

Wichtig ist, sofort nach der Vermutung über die Hormonerkrankung den Tierarzt aufzusuchen und das Behandlungsprogramm einzuleiten. So können weitere schwere und behandlungsbedürftige Erkrankungen vermieden und folglich weitere Kosten gespart werden.

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