Flohbefall

Was tun gegen Flöhe?

Flöhe beim Hund treten leider immer wieder auf. Das liegt jedoch nicht an mangelnder Hygiene oder Pflege. Vielmehr fangen sich die Vierbeiner die lästigen Parasiten (vor allem den Ctenocephalides canis) beim Toben und Spazieren draußen in der Natur ein. Nahezu alle Wildtiere sind von Flöhen befallen und können somit auch die gesamte Umwelt (Pflanzen, andere Tiere und Gegenstände) infizieren.

Wie man Hundeflöhe erkennt, welche Hausmittel gegen Flöhe angewendet und wie Flöhe in der Wohnung bekämpft werden können, erfährst du auf der folgenden Seite.

Keine Zeit? Hier ist unsere 30 Sekunden Checkliste:

  • Kratzt sich dein Hund ständig? Ja, besorg dir einen Flohkamm und durchkämme sein Fell. Flöhe siehst du am besten, wenn du dies über einem weißem Blatt tust.
  • Du findest Flöhe, deren Kot oder weiße Eier, dann musst du schnell handeln.
  • Mische dir ein Spray oder schau dir unsere Tippseite an um deinen Hund zu behandeln.
  • Flöhe sind nicht nur auf dem Hund – Als nächstes ist deine Wohnung dran. Achte darauf deine Putzmittel (Staubsaugerbeutel, Wischtücher usw.) danach sofort in die Mülltonne zu schmeißen. Stoffe heiß (60 Grad) waschen!
  • Besorg dir ein Flohhalsband damit du und ein Hund bis zum nächsten mal etwas länger Ruhe habt.
  • Hier findest du eine Liste mit Mitteln gegen den Floh

Mein Hund hat Flöhe – was tun?

Die Hochsaison der Flöhe liegt zwischen März und November. In warmen Umgebunden, wie etwa einer Wohnung, können sie jedoch auch im Winter überleben. Somit ist dein Vierbeiner grundsätzlich das ganze Jahr über nicht vor Flöhen gefeit.

Um festzustellen, ob dein Hund Flöhe hat, sollten das Verhalten und vor allem das Fell des Vierbeiners sprichwörtlich genau unter die Lupe genommen werden.

Durch den starken Juckreiz, hervorgerufen durch die Bisse der Parasiten, wird sich dein Hund kontinuierlich stark kratzen – insbesondere am Schwanzansatz und der Schenkelfalte. Dies kann sogar so intensiv sein, dass kahle Stellen oder gar Kratzwunden auf der Haut auftreten.

Doch der Juckreiz allein ist noch kein eindeutiges Indiz für Hundeflöhe, sondern kann auch auf eine allergische Reaktion hindeuten. Deshalb solltest du dir einen sogenannten Flohkamm im Fachhandel besorgen. Dieser besitzt kleine, eng aneinander stehende Zinken, in denen die Flöhe beim Kämmen in Wuchsrichtung des Fells hängen bleiben.

Für das menschliche Auge sind die winzig kleinen Parasiten (1,5 bis 4,5 mm) jedoch nur als kleiner schwarzer Punkt sichtbar. Das bloße Ausbürsten der Hundeflöhe mit dem Kamm genügt leider nicht, da Flöhe äußerst robust sind. So besitzen sie nicht nur einen abgeflachten chitingepanzerten Körper, der sie vor der Gefahr einer Zerquetschung schützt, sondern verfügen zudem über eine beachtliche Schnelligkeit und Sprungkraft von bis zu 40 cm Weite.

Es passiert nicht selten, dass sie aus dem Flohkamm heraushüpfen und sich in dunklen Ecken verstecken, um ihre Eier abzulegen. So drohen sich die Flöhe in der Wohnung immer weiter auszubreiten. Ein Flohweibchen legt bis zu 50 Eier pro Tag.

Doch nicht nur die Flöhe selbst bleiben im Kamm hängen. Findest du bewegungslose, rotbraune bis schwarze kleine Punkte im Kamm, handelt es sich um den Kot der Parasiten, in dem sich getrocknetes Blut des Hundes befindet.

Der Grund: Flöhe sind Wirtstiere. Das bedeutet, dass sie einen Wirt (in diesem Fall Hund) benötigen, dessen Blut sie saugen, um sich zu ernähren. Die Menge des eingesaugten Blutes ist dabei beachtlich. So saugt ein Floh durchschnittlich das Fünfzehnfache seines Körpergewichts an Hundeblut pro Tag.

Entdeckst du hingegen weiße bis transparente kleine Punkte, handelt es sich um die abgelegten Eier der Flohweibchen, aus denen binnen 3 bis 4 Wochen kleine Larven schlüpfen, die sich wiederum zügig vermehren.

Ungünstigerweise sind Hundeflöhe auch auf den Menschen übertragbar. Der Befall tritt jedoch nur selten in starkem Maße auf. Die Symptome hingegen sind nahezu identisch. So wird auch der Mensch primär von starkem Juckreiz und rötlichen kleinen Bisswunden geplagt. Wie der Vierbeiner muss dann auch der Zweibeiner entsprechend behandelt werden.

Hundeflöhe bedeuten zwar keine unmittelbare Gefahr für den Hund, schränken jedoch das Wohlbefinden deines Tieres ein oder können unter Umständen sogar weitere Krankheiten, wie Blutanämie, Flohstichallergie oder eine Bandwurminfektion, mit sich bringen. Deshalb solltest du zügig mit der Flohbehandlung beginnen. Dabei ist es notwendig, dich sowohl um die Behandlung des Hundes selbst als auch um die Reinigung seiner Umgebung kümmern.

Kampf dem Floh – Wege und Mittel um den Floh loszuwerden

Mittlerweile gibt es zahlreiche gute Mittel gegen Flöhe beim Hund, die in Apotheken oder beim Tierarzt erhältlich sind. Aber auch mit simplen Hausmitteln kannst du Flöhe bekämpfenoder den Befall des Hundefells zumindest verringern.

Zu den effektivsten Hausmitteln zählen Lavendel-, Eukalyptus- oder Teebaumöl. Ein paar Tropfen jeweils eines dieser Öle kann ins Badewasser zugegeben werden. Beim Bad kann dein Hund seine Haut beruhigen. Das Baden sollte bei einem Hund mit Flöhen immer wieder durchgeführt werden, da sich so viele Parasiten ausspülen lassen.

Auch selbsthergestellte Sprays helfen dabei, Hundeflöhe zu bekämpfen. Hierzu können einfach zwei Tropfen Lavendel- und Zedernholzöl mit 500 ml Wasser vermischt und in eine Sprühflasche gefüllt werden. Die Mischung wird anschließend auf das gesamte Fell des Hundes gesprüht. Sehr sensible Körperstellen, wie etwa der Bereich um die Augen, sollten dabei ausgespart werden.

Eine weitere Spray-Mischung kann mit Zitrone bzw. Orangenblüten und Wasser hergestellt werden. Du kochst dafür eine gestückelte Zitrone in Wasser und lässt die Mischung über Nacht ziehen. Erkaltet, kann diese am nächsten Tag in eine Sprühflasche umgefüllt und auf das Fell aufgetragen werden.

Da Flöhe starke Gerüche meiden, empfiehlt sich überdies die Behandlung mit Knoblauch. Einige Knoblauchzehen werden gepresst und mit ein wenig warmen Öl vermischt. Die Flüssigkeit wird anschließend sorgfältig ins Fell des Hundes eingerieben und mit klarem Wasser abgespült.

Ob diese Maßnahme tatsächlich funktioniert, hängt jedoch vor allem davon ab, wie deinem Hund Knoblauch bekommt. Denn für einige Vierbeiner ist der Geruch dieser Lauchpflanze ebenso unangenehm, wie für die Parasiten, von denen sie geplagt werden.

Ein letzter Tipp gegen Hundeflöhe in diesem Rahmen ist die Behandlung mit sogenanntem Niemöl (auch Neemöl). Dieses kaltgepresste, hochwertige Pflanzenöl kannst du im Internet bestellen oder bei der Apotheke deines Vertrauens besorgen.

Es wird einfach ins Fell des Hundes eingerieben. Zum einen sorgt es dafür, dass etliche Flöhe abgetötet werden. Zum anderen fördert es die Heilung der durch den Flohbefall entstandenen Kratzwunden und Hautinfektionen.

Zu bedenken ist, dass die Behandlung mit Hausmitteln gegen Flöhe das Problem in den meisten Fällen nicht gänzlich löst. Bei einem leichten Befall ist die Bekämpfung auf natürliche Weise jedoch der chemischen Behandlung vorzuziehen. Das schont nicht nur deinen Vierbeiner, sondern ist für dich als auch kostengünstiger.

Der Floh ist nicht nur auf deinem Hund – Flöhe in der Wohnung

Neben dieser unabdingbaren Behandlung des befallenen Hundes selbst, solltest du auch deine Wohnung penibel reinigen, da die Flöhe nicht nur auf dem Fell des Tieres leben, sondern auch nach dunklen, warmen Ecken Ausschau halten, um ihre Eier abzulegen.

Eine gründliche Reinigung bedeutet zwar einen hohen Zeitaufwand, sollte jedoch unbedingt gewissenhaft durchgeführt werden. Das lohnt sich, da so vermieden wird, dass Flöhe in der Wohnung nach einigen Wochen erneut wegen des anhaltenden Flohbefalls auf den Kopf stellen zu müssen.

Zur Reinigung zählt nicht nur das Waschen von Decken, Kissen, Tüchern und gegebenenfalls Teppichen bei mindestens 60 Grad, sondern auch das gründliche Staubsaugen.

Achte dabei vor allem auf dunkle Nischen und Ecken (Schrankrückseiten, Couchrückseite, unter dem Bett, unter Fußabtretern), denn dort fühlen sich Hundeflöhe besonders wohl. Nicht waschbare Stücke kannst du für 7 bis 10 Tage einfrieren. Bedenke jedoch, das Gefrierfach nach der Prozedur ebenfalls gründlich zu säubern.

Auch Hundespielzeug und Fressnäpfe sollten mit heißem Wasser gereinigt werden. Wichtig ist, alle verwendeten Putztücher und Staubsaugerbeutel direkt nach der Reinigung in einer Mülltonne außerhalb der Wohnung zu entsorgen. So wird vermieden, dass die robusten Parasiten wieder zurück in die Räumlichkeiten kriechen und sich erneut ausbreiten.

Durch diese zweistufige Prozedur können Flöhe beim Hund effektiv beseitigt werden. Gelingt es dir nicht, die Flohplage allein in den Griff zu bekommen, weil die Parasiten möglicherweise sehr aggressiv sind oder sich zu schnell vermehren, wird dir dein Tierarzt mit entsprechenden Mitteln weiterhelfen.

Dem Flohbefall vorbeugen

Mit Präventivmaßnahmen dafür zu sorgen, dass Hundeflöhe den Vierbeiner gar nicht erst befallen oder wiederkehren, erweist sich leider als schwieriger als die Behandlung eines bereits befallenen Tieres.

Der Grund liegt in der hohen Verbreitung der Flöhe. Um jedoch einen sehr starken Befall zu verhindern, kann beispielsweise ein spezielles Flohhalsband Abhilfe schaffen.

Auch das regelmäßige prophylaktische Säubern der Wohnung kann das Risiko von Flöhen beim Hund verringern. Sinnvoll ist zudem, den Hund immer wieder mit dem Flohkamm zu bürsten, um schnell festzustellen, ob Flöhe vorhanden sind oder nicht.

Zwar bieten diese Maßnahmen keine Garantie für ein flohfreies Hundeleben, sorgen jedoch eine schnellere und erfolgreiche Bekämpfung der Flöhe.

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